So barriere-arm wie möglich: Ausstellungsarchitektur, Frauenservice Wien (MA 57)
Die wissenschaftliche Aufarbeitung der Situation und der Mitbestimmungsmöglichkeiten von Menschen bzw. im Besonderen von Frauen mit Behinderungen im öffentlichen Raum ist lückenhaft. Daher hat das Frauenservice Wien (MA 57) 2018 das Forschungsinstitut L&R beauftragt, eine qualitative Studie zur Lebenssituation von Frauen mit Behinderungen und/oder gesundheitlichen Beeinträchtigungen im Stadtraum, konkret von Wien durchzuführen.
Der Forschungsprozess bezog direkt betroffene Frauen mit ein. Diese berichteten über ihr Leben in Wien. Viele der beteiligten Frauen betonten, dass sie nicht behindert sind, sondern dass sie durch vielfältige Barrieren behindert werden.
Ein zentraler Wunsch, den die Studie aufgezeigt hat, sind mehr bzw. bessere barrierefreie Zugänge zu Informationen. Daher hat das Frauenservice Wien GABU Heindl Architektur beauftragt, unter Einbeziehung betroffener Peers 2019/2020 barrierefreie Ausstellungsmodule zu entwickeln, die Themen und Inhalte so “barrierearm” wie möglich für alle zugänglich macht.
Ausgangspunkt für den Entwurf bildet das statistische Tortendiagramm, das in auffällig vielen Studien (auch der MA57) die (Un)Gleichberechtigung von Frauen beschreibt. Die Form der Ausstellungsarchitektur spielt mit Tortendiagramm-Elementen, ist vielschichtig und bunt, zugleich niemals vollständig – die Leerstellen erinnern an nicht Vorhandene(s). Die Vermittlung von feministischen und intersektionalen Anliegen von und für Menschen mit Behinderungen ist bunt, kantig, laut und sichtbar!
AuftraggeberInnen
MA 57 – Frauenservice Wien
Planungszeit
2018/2019
Realisierung
Jänner – Februar 2020
Kuratorin
Stephanie Kiessling (MA 57)
Planungsteam
Gabu Heindl, Dorotea Mandić, Lisa Schönböck, Jakob Grabher, Stana Marjanović
Tischlerei
Tischlerei Schwarzott
Fotos
Stephanie Kiessling
Publikation zum Projekt