Unser Leben spielt sich großteils auf dem Boden ab, auf dem wir wohnen, gehen, fahren oder verweilen. Er kann bebaut, versiegelt, bewirtschaftet oder wild bewachsen sein – und nicht immer darf er auch betreten werden. Der Umgang mit Grund und Boden hat große Auswirkungen auf Klima, Gesellschaft und auf den Lebensraum zukünftiger Generationen. Wem jedoch gehört der Grund und Boden und wie wird entschieden, was darauf passieren darf ? Seit der Etablierung der kapitalistischen Wirtschaftsform und der für sie charakteristischen Eigentumsverhältnisse kann Boden, wie jede andere Ware, besessen und gehandelt werden. Besonders begehrt und dementsprechend kostspielig wird der Boden in den wachsenden urbanen Zentren, was ihn zum bevorzugten Objekt der Spekulation macht – ein Trend, der sich auch in Graz beobachten lässt. Welche politischen Maßnahmen können umgesetzt werden, um den Boden als wertvolle und begrenzte Ressource dauerhaft zu schützen und seine Verwendung als spekulative Anlage einzugrenzen? Sollte der städtische Boden als Gemeingut betrachtet und behandelt werden, um dessen nachhaltige Nutzung und Verfügbarkeit im Interesse aller zu gewährleisten? Das dritte öffentliche Gespräch in der Reihe GrazTalks widmet sich dem Themenkomplex Grundeigentum und Bodenpolitik.
Geladene DiskutantInnen:
Gabu Heindl (Architektin und Stadtplanerin, Wien), Elke Kahr (Stadträtin, Graz), Bernhard Inninger (Leitung Stadtplanungsamt, Graz)
Moderation: Ana Jeinić (Grazotopia) und Adina Camhy (Grazotopia)