Geladener Wettbewerb
Städtebaulicher Ideenwettbewerb Nachnutzung des Areals Landesklinikum Wiener Neustadt
Urbane Aktivierung der vierten Stadtecke und ein Glacispark für das 21. Jahrhundert
Entlang der Stadtmauer / am Glacis soll ein öffentlicher Park werden, in dem die historische Stadtmauer nun auch an der vierten Ecke der Stadt erlebbar wird. Zugleich führt der neue Glacispark den Freiraumring um die Stadt fort. Er ist ein innovatives Experimentierfeld für die Stadt mit einem vitalen “Ecktrum” als Innovationslabor für Zwischennutzung, Start-ups, Creative Industries, junge Technologien, als vertikales Glacis, für Urban Gardening und vor allem Icon für den neuen Stadtteil am Nordost-Glacis. Die neue Stadt am Glacis basiert auf einer Serie von Freiräumen, die sich aus den Teil(raum)qualitäten “Hof”, “Anger” und “Platz” bilden.
Städtebauliches Regelwerk (in Arbeit)
ÖV Konzept
Durch das verkehrsberuhigte Areal wird ein E-Bus (aus Wiener Neustädter Linien-netzplan) geführt – entlang des Corvinusring, Corvinushof, dem Studentenwohnheim, über den Stadtanger zur Ungargasse.
Wegevernetzung, MIV Konzept
Ein Ziel des städtebaulichen Konzepts ist die Minimierung des MIV. Für die Phase der Entwicklung des Projekts wird die Weiternutzung des bestehenden Parkhaus Landesklinikum Wiener Neustadt vorgeschlagen. Im Sinn einer Äquidistanz von öffentlichem Verkehr zum Stellplatz werden weitere Quartiers-Sammelgaragen an Kreuzungs- und logischen Ankunftspunkten an den Quartieren vorgeschlagen. Durch das Freiraumgelände ziehen sich Fußgänger- und Fahrradwege.
Prozessbasierte Planung
Die Stadt von morgen zu entwickeln heißt auch immer ein Stück Prozessoffenheit und Entscheidungsfreiheit zulassen. Wichtige Elemente der prozessbasierten Planung sind die Aktivierung der BewohnerInnen, die Moderation von Entwicklungs- und Gesellschaftsinteressen sowie die Erarbeitung eines veränderbaren aber gleichzeitig robusten Planungskonzeptes. Für Wiener Neustadt wichtige Meilensteine wie die Landesausstellung, die Absiedlung des Krankenhauses und die Neupositionierung des Areals als lebendiges Wohn- und Stadtquartier ermöglichen einen hohen Grad der Kooperation und Beteiligung im Gesamtprozess.
Zu Beginn stehen Information, die Ideen- und Wunschsammlung und die Etablierung eines im Areal sichtbaren Stadtlabors als Informations- und Treffpunkt der Stadtentwicklung. Erste Um- und Zwischennutzungen wirken einer klassischen Tabula rasa-Planung entgegen und verankern das Quartier im Stadtkontext. Ursprüngliche Anker der Quartierentwicklung können mit der Zeit umgenutzt und verändert werden.
Dazu braucht es laufende Begleitung sowie ein robustes und anlassbares Gesamtkonzept.
Freiraumnetzwerk
Der neue Stadtteil am Glacis verwebt die Innenstadt als urbane Stadt mit Plätzen und hoher Dichte mit der Stadt vor dem Glacis, einer extra-urbanen Stadtstruktur, die sich durch einen hohen privaten Grünanteil auszeichnet. Der neue Glacispark entwickelt sich zum stadtteilübergreifenden und die Innen- und die Außenstadt vernetzenden Freiraum. Die Verschränkung von Innen und Außen bekommt als verbindendes Markenzeichen die historische Stadtmauer. Die BewohnerInnen erleben den Park als durchlässigen und nutzungsoffenen, veränderbaren Freiraum. Durch die Verbindung unterschiedlicher Freiraum-Figuren und Freiraum-Qualitäten entsteht ein feines und vielfältig erlebbares Freiraumnetzwerk.
Nachnutzungskonzept für den LKH-Hochtrakt als Innovationslabor
stadträumliche Wirkung: neuer Stadtturm
Funktion: vertikales Haus der Zukunft mit 40.000 m2 Bestandsfläche zur kostengünstigen Nutzung
Kosten für Entkernung: 40.000 m2 a 100 Euro /m2
1 m2 pro Einwohner / Einwohnerin für
Büro-, Wohn-, Ateliernutzung
vertical Urban Gardening
Markthalle
Start-Up Companies
low-cost housing / Studentenwohnen
Technologie-Pools
Fitness-Parcours
öffentliche Dachterrasse
Energieturm (vgl. IBA Bamberg)
Rückwachsende Garage
Stadtfunktion: temporäre Quartiersgarage, teilweiser Abbau
nach Abbau: teilweise neues Baufeld (Flächenressource)
Möglichkeitsfelder im Glacispark
In unterschiedlicher Größen und in partizipativen Prozessen zu entwickeln und kollektiv zu betreiben:
Sportfelder, Urban Gardening, kollektive Schrebergärten, Kinder-, Jugendspielplätze, Grillplätze, Vereinsfläche, Freiflächen für unentdeckte Ideen, …
Auftraggeberin: Stadt Wiener Neustadt
Team: Gabu Heindl, Teresa Klestorfer, Barbara Weber
Planungszeit: 2016