In dem eigenartigen New Hollywood-Film The Swimmer von 1968 (Regie: Frank Perry) schwimmt sich Burt Lancaster seinen Weg von Swimmingpool zu Swimmingpool in einer Einfamilienhaus-Siedlung von Los Angeles. Sein abweichender Gebrauch der blitzblauen Statussymbole verwandelt die Abfolge der einzelnen Schwimmbecken in einen urbanen Fluss aus Pools. Wenn wir das individualheroische Moment an der Story dieses Films beiseitelassen, dann ergibt sich in The Swimmer eine Art Diagramm eines Übergangs von suburbaner Einzelhauskultur zu einer möglichen kollektiven Praxis – vielleicht bis hin zu urbanen commons.
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Die Typologie ›alleinstehendes Haus für eine Kleinfamilie‹ weist unumgänglich einen massiven Ressourcenverbrauch auf. Im Vergleich dazu verbraucht bereits das »Haus mit einer Mauer« (1920-1922) von Adolf Loos, quasi der Prototyp des Reihenhauses, weniger Ressourcen, weil es eine Mauer von vornherein mit einem anderen Haus teilt; außerdem schafft die Aneinanderreihung eine Nähe zwischen den einzelnen Wohnparteien – und damit einen Ansatzpunkt dafür, Ressourcen zu teilen. Hingegen forciert die Typologie EFH (ob mit oder ohne Swimmingpool) nicht zuletzt Bodenversiegelung und Straßenbau: Das Einzelhaus für ein bis fünf Personen auf der grünen Wiese ist – graue Energie, Entsorgungskosten, Flächenverbrauch etc. mit berechnet – selbst mit bester Dämmung und auch als »Null-Energie-Haus« noch lange kein ökologisches Projekt.
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Mehr als ein Familienhaus – mehr Kontext, Stadt, Politik
Gabu Heindl, in: Das Einfamilienhaus: Zeitschrift für Kulturwissenschaften, Heft 1/2017