Working Women Wohnen: solidarisch, leistbar, leiwand

Wohnbauforschungsprojekt & Pilotprojekt-Studie

STUDIE / WEBANSICHT
Download STUDIE ALS DRUCK-PDF

Wohn-, Arbeits- und Alltagsraum-Konzept für Frauen*
Im Auftrag der MA50 Stadt Wien, 2019-2020

Vor knapp 100 Jahren entwickelte die Architektin Margarete Schütte-Lihotzky den Prototyp einer „Wohnung der berufstätigen Frau“. Heute hat sich die Prekarität von Frauen* verändert, aber nicht verringert. Eine große Zahl an alleinwohnenden und/oder alleinerziehenden Frauen* sind arm oder armutsgefährdet. Sie sind arm trotz Arbeit („working poor“). Auch heute noch sind die Wohn- und Lebensumstände von Frauen* durch gesellschaftliche Machtverhältnisse, durch intersektionale Diskriminierungserfahrungen geprägt.

Ein Jahrhundert nach dem Beginn der bis heute beispielgebenden Errungenschaften des Roten Wien, sowie nach Jahrzehnten der Frauenbewegung und Emanzipationsgeschichte ist das Ziel dieser Studie auch, radikaldemokratische Alternativen zu paternalistischen Wohnversorgungsmodellen darzustellen.

Wohnen wird im Folgenden in einem erweiterten Sinn verstanden: als ein Wohnen, das nicht nur leistbar ist, sondern auch Teilhabe in der Gesellschaft ermöglicht – ohne dabei Neu-Angekommene und Eingesessene gegeneinander auszuspielen, und ohne im Maßstab eines „Existenz-Minimums“ zu planen, das nur ein „Dach über dem Kopf“ wäre.

Die Studie widmet sich in ihrem ersten Teil dem Verstehen der heutigen Wohnsituation und greift auf das Wissen von Unterstützer*innen und auf Erfahrungen von betroffenen Frauen* selbst zurück. Der zweite Teil gilt der Konzeption prototypischer Wohn- und Arbeitsräume für die 2020er Jahre als aktuelle Replik auf Schütte-Lihotzkys Typologie-Studien. Dabei geht es nicht um „erwerbstätige“ Frauen*, sondern um alle Frauen*, ob in einem Beruf oder als Care-Arbeiter*in tätig. In diesem Sinn geht es um das „Wohnen von Working Women“. Denn jede Frauenarbeit ist Arbeit, und jede Frau* verdient es, gut und sicher zu wohnen.

Jede Frau* hat ein Recht auf ihr eigenes Zimmer, in dem sie manchmal auch einfach nur die Tür hinter sich zumachen kann.

Forschung und Pilot-Projekt Studie
Leistbarer Wohnbau für Frauen

Auftraggeberin Studie MA50 Wohnbauforschung

Team GABU Heindl Architektur Gabu Heindl, Hannah Niemand, Stana Marjanovic, Katrin Dielacher
In Kooperation mit Sarah Kumnig

Expert*innen, Workhops
Regina Amer (Expertin Wohnen), Andrea Brem (Verein Wiener Frauenhäuser), Marion Gebhart (MA57 Frauenservice der Stadt Wien), Claudia Halbartschlager (Neunerhaus), Armin Hanschitz (FSW), Eva Kail – Magistratsabteilung Bauten und Technik, Gabriele Mechovsky (Chancenhaus Favorita), Patrizia Pappitsch (FSW), Martina Plohovits (FSW – Bereichsleitung für betreutes Wohnen), Silvia Zechmeister (Volkshilfe Wien), Sarah Zeller (Verein Juno)

Kooperationspartner
EBG Gemeinnützige Ein- und Mehrfamilienhäuser Baugenossenschaft
Doris Bell, Alexander Gluttig, Martin Orner, Reinhard Pfeiffer, Birgit Ranftl, Silvia Wiessmüller

Zwischenpräsentation des Prototyp bei Enquete Frauen.Wohnen.Wien, 24.10.2019, Urania

weiterführendes: Frauen.Wohnen.Wien

screenshot_2020-03-05_frauen_wohnen_wien_7_.png